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Wie gelingt Veränderung ohne lange zu warten?

Aktualisiert: 19. Aug. 2019

Oder: Wie komme ich denn an mein Unterbewusstsein?

Girl Waiting
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Geht es dir manchmal so, dass du etwas in deinem Leben nicht so gut findest? Das dich hindert, rundum glücklich zu sein? Du wünscht dir zum Beispiel keine Schmerzen mehr zu leiden, eine aufregendere Beziehung zu haben, wieder in eine Hose zu passen oder mehr Erfüllung in deinem Job. Und du hoffst jeden Tag von Neuem, dass sich etwas zum Guten ändert. Dass irgendwann der Tag X kommt, an dem alles besser wird. Und vergisst dabei ganz, in der Gegenwart zu leben. Doch Tag X wird nicht passieren, wenn du einfach nur wartest. Aber wieso?


Auf Veränderung zu hoffen ist wie am Bahnhof auf ein Schiff zu warten


Ich hab schon oft gehört, dass jemand täglich hofft, dass alles besser wird. Oder dass Veränderungen an bestimmte Konditionen geknüpft werden. Wenn ich nicht mehr so viel Stress habe, mache ich mehr Sport oder esse gesünder. Und ja, ich geb’s zu, ich hab selbst genug gehofft, gewünscht und im “Wenn dann-Modus” gelebt. Dass ich irgendwann zu 100% gesund, von einer lästigen Schilddrüsen-Krankheit befreit bin. Und wenn das passiert, alles einfacher ist. Das war mein sehnlichster Wunsch. Das Wünschen und Hoffen hat jedoch nichts genützt, im Gegenteil, einige Symptome wurden immer schlimmer, je mehr ich mich darauf konzentrierte. Und ich fragte mich immer öfters, wieso ausgerechnet mir das alles passierte. Obwohl ich nichts anders zu machen schien als andere. Doch das Einzige, was dies brachte, war ein ständiges Drehen im Kreis.


Verändere etwas bei dir und es ändert sich alles


Eine gewünschte persönliche Veränderung muss immer bei dir selbst beginnen. Denn darauf zu warten ohne Bereitschaft etwas dafür zu tun, ist paradox.

"Es sind nicht die äußeren Umstände, die das Leben verändern, sondern die inneren Veränderungen, die sich im Leben äußern." Wilma Thomalla

Doch was bedeutet das genau? Vielleicht kennst du diese innere Stimme, die dir ständig etwas einflüstert, wenn du ein konkretes Vorhaben hast. Dinge wie “Das wird schwierig”, “Das schaff ich nie”, “Du hälst eh nicht durch”. Genau diese Stimme ist ein entscheidender Schlüssel zur persönlichen Veränderung. Denn diese Stimme kommt direkt aus deinem Unterbewusstsein. Sie hat ihre Meinung bereits in der Kindheit gebildet, geprägt durch das Verhalten und die Einstellung unserer Eltern und nächster Bezugspersonen. Diese sogenannten “Muster und Prägungen” übernehmen wir als Kind automatisch, da wir bis etwa zum 7 Lebensjahr noch gar nicht in der Lage sind, Situationen zu reflektieren oder zu analysieren und uns unsere eigene Meinung zu bilden. Meine Stimme hat mir jahrelang eingeredet, dass ich ein schlechtes Immunsystem habe. Als Rechtfertigung dafür, dass ich oft krank war und zuletzt auch noch eine Autoimmunkrankheit erlitt. Doch je mehr ich dieser Stimme glaubte und je mehr ich mich auf diesen “Mangel” konzentrierte, desto mehr Krankheitstage kamen hinzu. Wie bereits in Blog 4 diskutiert, steuert dein Unterbewusstsein ca. 95% deiner Handlungen, dein Tagesbewusstsein nur gerade mal 5%. Diese Einstellung ist also so stark eingeprägt, dass sie zu deinem Verhalten wird, deine Gedanken werden Wirklichkeit. Wie soll es da möglich sein, etwas zu verändern, wenn du zu 95% nicht daran glaubst, dass es klappen wird und du einer Situation völlig ausgeliefert bist? Denn wollen wir wirklich etwas verändern, müssen wir uns selbst verändern. Und zwar von innen.


Der erste Schritt, stell deinen inneren Nörgler ab


Als ich das erkannte, begann ich, dieser Stimme nicht mehr zu vertrauen. Ich redete mir bewusst ein, dass ich wieder zu 100% gesund werde. Dies war der erste Schritt in die Veränderung, denn ich konzentrierte mich fortan nicht mehr auf meinen Mangel, sondern auf meine baldige Genesung. Ich sah mich also selbst nicht mehr als krank, sondern als “so gut wie gesund”. Das Gesetz der Resonanz sagt, dass wir die Tatsache, auf die wir uns fokussieren, immer und immer wieder reproduzieren. Wie in der Quantenphysik beobachtet, zieht sich “Gleiches und Gleiches” an. Und das bedeutet? Wenn du dich auf deine Krankheit konzentrierst, wirst du kränker. Konzentrierst du dich aber auf deine Gesundheit, wirst du gesünder. Je mehr du dich darauf fokussiert, was in deinem Leben schon alles gut funktioniert, desto mehr ziehst du also auch davon an. Und desto leiser wird deine innere negative Stimme. Nähre diese neue Einstellung und deren Auswirkungen mit Dankbarkeit, das löst die negativen Gedankenmuster.


Der zweite Schritt, mach etwas!


Je mehr ich mir das innerlich klar machte, desto mehr wurde mir auch bewusst, was ich für die 100%ige Gesundheit alles tun musste. Denn trotz positiver innerer Einstellung muss man für eine Veränderung auch bereit sein, im Aussen selbst bewusst etwas zu ändern, sich aus der Komfortzone wagen. Auch wenn du innerlich daran glaubst, dass dein Job wieder interessanter wird, du aber nicht bereit bist, mit deinem Chef zu reden, wird das höchstwahrscheinlich keine Veränderung bringen. Du musst also einen ersten Schritt machen, damit der Stein ins rollen kommt. Als mir das bewusst wurde, habe ich zuerst meine Ernährung verändert. Und von da an veränderte sich alles und es ging in kleinen Schritten immer mehr bergauf.


Veränderung ist ein Prozess, der dir nur Besseres bringt


Persönliche Veränderung kann auf allen Ebenen des Lebens erfolgen und ist ein stetiger Prozess. In vielen Situationen passiert Veränderung jedoch erst, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Wenn die Not zu gross und man gezwungen ist, etwas zu tun. Denn der Mensch ist ein "Gewohnheitstier" und meidet oft den (freiwilligen) Schritt aus der Komfortzone. Mit einer Veränderung verbunden sind zudem ganz viele Emotionen. Elizabeth Kübler-Ross untersuchte das Thema anhand der uns grössten bevorstehenden Veränderung im Leben, dem Tod. Sie definierte 5 Verhaltensmuster, die Sterbende ab dem Zeitpunkt der Diagnose durchmachten und welche bei jeder Veränderung in irgendeiner Art und Weise durchlebt werden, mal kürzer, mal länger. Schmidt-Tanger hat dieses Modell noch ergänzt und den Veränderungsprozess in folgende 6 Phasen aufgeteilt:


Legende

1) Schock/Überraschung

2) Verneinung

3) Rationale Einsicht

4) Emotionale Akzeptanz

5) Ausprobieren

6) Erkenntnis und Integration


Nach dem ersten Schock, der Überraschung (1) über eine unerwartete Änderung im Leben wird der neue Zustand verneint (2). Die Erkenntnis, dass die Hose nicht mehr passt oder die Diagnose einer Krankheit wird “schön geredet”. In Phase 3 wird die Veränderung akzeptiert, es erfolgt aber noch keine emotionale Auseinandersetzung damit. Wird die Veränderung emotional akzeptiert (4), gelangt man an einen Tiefpunkt im Leben, fühlt sich dem Leben ausgeliefert, wird traurig und verfällt dem Selbstmitleid. Gelingt es aber an diesem Punkt, seine Einstellung zur eingetroffenen Tatsache zu verändern, gelangt man in die Lösungsphase und fängt an, auszuprobieren (5). Das Ausprobieren führt zu einem Feedback, wodurch man immer mehr dazu lernt und sein Verhalten weiter anpasst. Man erkennt und integriert dieses neue Verhalten in den Alltag. Der persönliche Zustand ist nun sogar besser als der Zustand vor der Veränderung (6).


Veränderung ist also an und für sich etwas Gutes. Denn obwohl man zeitweise in ein Fass ohne Boden zu fallen scheint oder sich im Prozess im Kreise dreht, bringt diese am Ende immer nur eine viel grössere Lebensqualität. Übrigens: Ich lebe nun seit 2 Wochen ohne meine angeblich lebenslang notwendigen Medikamente. Also raus aus der Komfortzone und rein ins Leben.


Wrap up

Veränderung ist ein Prozess und beginnt ganz alleine bei dir selbst. Dafür braucht es eine Änderung im Innen und einen ersten Schritt im Aussen. Das erfordert Disziplin und Mut. Doch je mehr Schritte du aus der Komfortzone wagst, desto eher kommt die Belohnung und es geht dir danach viel besser als vor der Veränderung. Auf Veränderung zu warten oder zu hoffen, ist jedoch so gut wie aussichtslos.


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Falls dich das Thema Resonanz interessiert, kann ich das Buch von Ralf Biehlmaier "Die Lösung" empfehlen.


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